Stadt der Klimaforschung
Meeres- und Klimawissenschaften sind in Hamburg fest verwurzelt. Viele zukunftsweisende Entwicklungen wurden hier auf den Weg gebracht:
Lange Tradition
Als Hafenstadt kann Hamburg auf eine lange Tradition in der Wetterbeobachtung und maritimen Schifffahrtsberatung zurückblicken. Schon 1875 wurde auf dem Stintfang oberhalb der Hamburger Landungsbrücken die Deutsche Seewarte gegründet.Dabei lag der Fokus auf der maritimen Meteorologie, Instrumenten- und Chronometerprüfung sowie Wetterkunde. Später entstanden hier das Seewetteramt des Deutschen Wetterdienstes und gleich nebenan das benachbarte Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.
Schon früh wurde in Hamburg über den Tellerrand geblickt: Meteorologie und Ozeanographie, Hydrobiologie und Meereschemie setzten sich bereits in den 70er Jahren über starre Fächergrenzen hinweg und begannen, das Klima gemeinsam zu erforschen. 1975 wurde das Max-Planck-Institut für Meteorologie gegründet, die ersten gekoppelten Atmosphäre-Ozean-Modelle entstanden, heute Kernstück vieler internationaler Klimarechnungen.
Fächerübergreifende Zusammenarbeit, Weltklimabericht, Supercomputer
Es waren Hamburger Klimaforscherinnen und Klimaforscher, die als treibende Kraft den „menschengemachten Klimawandel“ und die Möglichkeit, steuernd einzugreifen, in Deutschland auf die Tagesordnung setzten. Dabei stellten sie ihre Expertise stets konstruktiv – und vergleichsweise unaufgeregt – in den Dienst einer nachhaltigen Kommunikation und Politikberatung.
Anfang der 90er Jahre kommt der erste Klima-Superrechner nach Hamburg, und es entstehen zentrale Beiträge zum ersten Weltklimabericht. Universität und Max-Planck-Institut beziehen ein neues, gemeinsames Gebäude. 2007 gelingt es, gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht, die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom Konzept eines Exzellenzclusters für integrierte Klimaforschung zu überzeugen. Die Zusammenarbeit von Natur-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften im Bereich Klima ist damit dauerhaft in der Stadt verankert. Im KlimaCampus Hamburg findet diese über Institute und Einrichtungen hinweg ihre konsequente Fortsetzung.